Lagefestpunkte (LFP)
Aufgabe Die Lagefestpunkte bilden in ihrer Gesamtheit das Lagefestpunktfeld mit einer Punktdichte je nach Bundesland von 1 Festpunkt auf 1 - 5 km². Das Lagefestpunktfeld dient heute noch überwiegend als Grundlage für alle amtlichen Vermessungen, insbesondere der Katastervermessung und der topographischen Landesaufnahme. Die Dichte der Lagefestpunkte wird jedoch in Zukunft abnehmen, da der Raumbezug künftig mittels satellitengestützten Messverfahren und SAPOS® definiert wird und somit vermarkte Lagefestpunkte entbehrlich werden. Defekte Vermarkungen oder verlorene oder unzugängliche Punkte sollen, laut entsprechenden Gesetzen einiger Bundesländer, nur noch dann wiederhergestellt werden, wenn sie unbedingt notwendig sind. Angabe der Lagefestpunkte Lagefestpunkte sind Vermessungspunkte, deren Koordinaten (Lage und i.d.R. Höhe) bestimmt sind und die im Amtlichen Festpunktinformationssystem (siehe AFIS) bei den Landesvermessungsbehörden geführt werden. Geodätische Grundlage der Lagefestpunkte in der Bundesrepublik Deutschland ist das Deutsche Hauptdreiecksnetz 1990 (DHDN90) mit den Netzblöcken I - III. |
Abbildung: TP-Pfeiler |
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Abbildung: DHDN |
Als Abbildungssystem wird die Gauß-Krüger-Abbildung mit 3° breiten Meridianstreifen benutzt. Die Höhen der TP sind i.d.R. im System DHHN1992 bestimmt, teilweise noch im System DHHN1985. |
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Vermarkung der Lagefestpunkte Die Lagefestpunkte (LFP) sind überwiegend als Bodenpunkte durch eine unterirdische Platte mit einem daraufgestellten Pfeiler vermarkt. Die sonstigen Vermarkungen von Bodenpunkten existieren in Deutschland in sehr vielfältiger Weise, wie z.B. Bolzen, Drainrohre usw. Hochpunkte sind durch hochgelegene Bauwerksteile dargestellt oder durch Marken auf und an Bauwerken gekennzeichnet. Messverfahren für Lagefestpunkte Wegen der früher vorherrschenden Meßmethode werden die Punkte i.d.R. als Trigonometrische Punkte (TP) bezeichnet. Nach dem Aufkommen elektrooptischer Entfernungsmessgeräte wurde die trigonometrische Winkelmessung um diese Möglichkeit sehr wirkungsvoll ergänzt. Satellitengeodätische Messmethoden brachten dann ab etwa 1985 eine weitere wesentliche Steigerung der großräumigen Genauigkeit, vor allem aber der Wirtschaftlichkeit. Mit modernen Vermessungsmethoden bestimmte TP-Koordinaten sind zentimetergenau. |
Abbildung: Vermarkung, TP-Pfeiler mit Grundplatte |